Pressemitteilung: „Lebensmittel retten ist ethisch und notwendig“
Peggy Schierenbeck besuchte „De Büdelredder“ in Martfeld auf dem Hof Holste und erklärt ihren Einsatz für die Ernährungsstrategie der Regierung
„Lebensmittel retten ist ethisch und notwendig“
Die Bundestagsabgeordnete Peggy Schierenbeck besuchte am Dienstag den Verein „De Büdelredder“ in Martfeld, der sich gegen die Verschwendung von Lebensmitteln einsetzt. Dieses Vorhaben liegt ganz auf der Linie von Peggy Schierenbeck: „Sowohl privat als auch in meinem politischen Wirken im Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft gehört der Kampf gegen Lebensmittelverschwendung zu meinen Herzensanliegen. Die Nutzung von Lebensmittelspenden stellt aus meiner Sicht ein wichtiges gesellschaftliches Engagement dar, das ja auch die Tafeln hier im Landkreis und bundesweit unermüdlich leisten. Für die nahe Zukunft erhoffe ich mir, dass wir als Regierung und Koalition im Herbst mit der neuen Ernährungsstrategie eine Ernährungswende auch für mehr Lebensmittel-Wertschätzung einleiten.“
Im Gespräch erklärten die Vereinsvorsitzenden Alexandra Kluwig und Regina Ochotzki die Arbeitsweise des Vereins, über den man mehr unter www.buedelredder.de erfährt. Sie sammeln Lebensmittel von großen Firmen wie „Hello Fresh“, die sonst weggeworfen werden würden und informieren über jede Lieferung ihre Mitglieder und Abnehmer. Für das Entladen und Sortieren der gespendeten Lebensmittel sind täglich bis zu 20 Leute ehrenamtlich im Einsatz. Derzeit suchen sie nach einem neuen großen Lager, am besten hier in der Region.
Bei dem Termin wurden auch große Zahlen besprochen. Dazu gehört die Summe von jährlich 1,3 Milliarden Lebensmitteln, die weltweit auf dem Müll landen, während viele Menschen hungern. Auch in Deutschland werden ca. 12 Millionen Tonnen noch genießbare Lebensmittel vernichtet. Damit wird die Ernte von über 40.000 Quadratkilometern Feldern weggeworfen. Die Vereinsvorsitzenden betonen: „Gleichzeitig werden 38.000 Tonnen Treibhausgase erzeugt, ohne dass sie einen Nutzen haben.“ Peggy Schierenbeck ergänzt: „Dazu kommen Rinder, Enten, Puten, Schweine und Hühner, die achtlos entsorgt werden, das treibt mich um. All das ist Verschwendung von Leben und kostenbaren Ressourcen.“
„Mit diesen Zahlen habe ich mich viel beschäftigt“, sagt die Abgeordnete. „Darum wünsche ich mir generell ein Umdenken beim Umgang mit Lebensmitteln – und zwar vom Acker bis zum Teller. In meiner Rede im Bundestag im Mai habe ich die große Lebensmittelverschwendung deutlich angesprochen. Dabei macht mir ein Punkt besonders zu schaffen: Warum muss man gute Produkte wie beispielsweise eine Gurke wegwerfen, nur weil sie zu krumm ist? Es ist ethisch und vor dem Hintergrund des Klimawandels unverständlich, dass wir vorhandene, unverdorbene Lebensmittel wegwerfen anstatt sie wertzuschätzen. Ab dem Herbst wird es in Berlin verstärkt um die Umsetzung der Ernährungsstrategie gehen, die wir im Koalitionsvertrag festgeschrieben haben. Dafür werde ich mich mit allem einsetzen. Es wird Zeit für eine Ernährungswende.“