Pressemitteilung: Mit Demenz besser leben 

Published On: 16. Juni 2022Categories: Blog, PressemitteilungenBy

Peggy Schierenbeck: „Vergissmeinnicht“ -Besuch in Kirchdorf

Bundestagsabgeordnete Peggy Schierenbeck besucht „Vergissmeinnicht“ Seniorenwohngemeinschaft in Kirchdorf und weist darauf hin, dass Niedersachsen daran arbeitet, demenzfreundlicher zu werden – auch durch mehr Unterstützung für pflegende Angehörige. 

Geschäftsführerin Heike Hoffmann ist es ein Anliegen, dass Demenzerkrankte weiterhin selbstbestimmt am Leben teilnehmen können. Um das zu ermöglichen, gründete sie aus persönlicher Überzeugung 2013 in Kirchdorf ihr Unternehmen „Vergissmeinnicht“. Es ist spezialisiert auf die Betreuung von Menschen, die an Demenz erkrankt sind. Dafür bietet sie im ganzen Umland von Niendorf bis Diepholz, von Hüde bis Bassum ambulante Betreuung und familiäre Begleitung. Ihr Team besteht aus qualifizierten Betreuerinnen oder Hauswirtschafterinnen. Sie bieten keine Pflege, sondern gemeinsames Kochen, Kartenspielen oder auch Spaziergänge. Peggy Schierenbeck erklärt: „Diese große Begeisterung und das persönliche, von echter Freude getragene Engagement für Menschen mit Demenz, damit beeindruckt mich Heike Hoffman nachhaltig. Sie hat hier so viel geschaffen.“

Seit Oktober 2021 gehört zu „Vergissmeinnicht“ ein Haus in Suligen, das als Seniorenwohngemeinschaft angemietet wurde. Hier erfolgt die Betreuung nur nach Wunsch und wird bei Bedarf von den Leistungen eines Pflegedienstes ergänzt. Das Ziel von Heike Hoffmann ist auch hier das selbstbestimmte Leben im Alter. 

Die Senioren-WG bietet zwölf barrierefreie Appartements, zwei Wohnungen und zwei Zimmer für die Übernahme der „Verhinderungspflege“. Diese Appartements haben eine 24-Stunden-Betreuung für Menschen, die nur kurzfristig bleiben, weil sie eigentlich in ihren Familien gepflegt werden. „Miteinander zu wohnen, wo auch jeden Tag selbst gekocht und gebacken wird, das ist eine ganz, ganz tolle Alternative im Alter“, sagt Peggy Schierenbeck nach ihrem Besuch. „Die Appartements sind schön und alles ist wirklich durchdacht. Was mich besonders anspricht ist die Möglichkeit, in einer solchen Senioren-WG lange in persönlicher Freiheit und gleichzeitig abgesichert zu wohnen.“  

In Niedersachsen sind derzeit geschätzt 150.000 bis 170.000 Menschen von einer Demenz betroffen. Peggy Schierenbeck weist darauf hin, dass die bessere Versorgung von demenzkranken Menschen aktuell ein wichtiger Teil der Neufassung des Niedersächsischen Krankenhausgesetzes ist. Ebenso will das Land Niedersachsen die pflegenden Angehörigen mehr unterstützen, wie Gesundheitsministerin Daniela Behrens bei der Niedersächsischen Seniorenkonferenz in Hannover in der vergangenen Woche betonte.

Ähnlich wie bei der ambulanten Arbeit von „Vergissmeinnicht“ werden vom Land „Angebote zur Unterstützung im Alltag“ (AZUA) unterstützt, wenn die gesetzlichen Voraussetzungen dafür erfüllt sind. Dann übernehmen fachlich angeleitete Einsatzkräfte stundenweise die Betreuung der Erkrankten. Die pflegenden Angehörigen können diese Zeit zur Erholung oder für eigene Aktivitäten nutzen. Die Leistungen der Pflegeversicherung kommen neben den Pflegebedürftigen also auch der Entlastung der pflegenden Angehörigen zugute. In Niedersachsen gibt es aktuell bereits rund 800 dieser Angebote. Durch die zum 01.02.2022 geänderte Anerkennungsverordnung hat das Land den Kreis derjenigen erweitert, die bei AZUA tätig sein können. Jetzt können neben professionellen Einsatzkräften auch ehrenamtlich tätige Personen, etwa Nachbarn, eine Anerkennung erhalten. Perspektivisch erwartet das Land Niedersachsen damit bis zu 5.000 neue Einsatzkräfte. 

Peggy Schierenbeck abschließend: „Es ist gut, hier mehr zu tun. Darum freue ich mich, dass Niedersachen AZUA-Fördermittel in Höhe von 2,1 Mio. Euro im Jahr bereit stellt. Der gleiche Betrag kommt noch einmal von den Pflegekassen. Ich denke, damit werden wir in Niedersachsen wirklich ein Stück demenzfreundlicher.“