Umwelt und Landwirtschaft im Aufbruch
In der Landwirtschafts- und Ernährungspolitik besteht dringender Handlungsbedarf. Ein „Weitermachen wie bisher“ führt in die Sackgasse. Wir brauchen ein Umdenken: hin zu mehr Nachhaltigkeit, Umweltschutz, Gesundheit und Tierwohl. Als Mitglied im Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft des Deutschen Bundestages setze ich mich genau dafür ein.
Wir brauchen eine Neuausrichtung der Landwirtschaft
Die neue Legislaturperiode hat begonnen – Zeit für einen Aufbruch in eine nachhaltige, zukunftsfähige Landwirtschaft. Wie das gelingen kann, wurde beim diesjährigen Agrarkongress konstruktiv und aus verschiedenen Blickwinkeln diskutiert. Mit dabei waren auch Bundesumweltministerin Steffi Lemke und Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir. Ihre Ministerien wollen künftig enger zusammenarbeiten – das ist auch gut so.
Unsere Landwirtschaft geht uns alle an. Doch die aktuellen Herausforderungen sind groß: Der Kampf gegen den Verlust der Artenvielfalt und den Klimawandel, der Schutz von Boden, Wasser und Luft sowie das Schaffen wirtschaftlicher Perspektiven für die Landwirt*innen.
Für uns ist klar: Es gilt zu erhalten, was uns erhält und unsere Ressourcen zu schützen. In unserem Koalitionsvertrag haben wir uns daher viel vorgenommen und wollen die bisherige Landwirtschafts- und Ernährungspolitik grundlegend transformieren.
Gemeinsam für Umwelt, Landwirtschaft und Klima
Wir müssen das System überwinden, das auf Kosten von Mensch, Tier, Umwelt und dem Klima geht. Unsere Ziele sind daher:
Umwelt, Klima und Artenvielfalt schützen
Klimakrise und Artensterben sind die großen Herausforderungen unserer Zeit. Unsere Ernährung und Landwirtschaft müssen wir daher so weiterentwickeln, dass sie im Einklang mit Natur, Umwelt und Artenschutz stehen.
Tierwohl stärken
Die landwirtschaftliche Nutztierhaltung wird sich verändern. Um das Tierwohl und den Tierschutz zu stärken, ist ein artgerechter Umbau von Ställen notwendig. Dabei wollen wir die Landwirt:innen unterstützen. Außerdem schaffen wir ein staatliches Tierwohllabel. Dadurch wird für Verbraucher:innen transparent, woher die Fleischware kommt und wie die Tiere ursprünglich gehalten wurden.
Wertschätzung und Wertschöpfung für unsere Landwirt:innen
Wir wollen hochwertige und bezahlbare Lebensmittel sicherstellen. Gleichzeitig sollen die Landwirt:innen von ihrer Arbeit leben können und die Wertschätzung erfahren, die sie verdienen.
Ernährungspolitik ist soziale Politik
Eine gesunde Ernährung ist die Grundlage für unser aller Wohlbefinden. Wir brauchen daher eine umfassende und nachhaltige Ernährungsstrategie. Dazu gehört zum Beispiel die Reduktion von Zucker, Fett und Salz in unseren Produkten. Außerdem soll regionales und ökologisches Essen in der Gemeinschaftsverpflegung gefördert werden. Die Ernährungspolitik liegt mir besonders am Herzen – und sie war auch Thema meiner ersten Plenarrede im Deutschen Bundestag.
Eine nachhaltige Landwirtschaft im Einklang mit Natur, Umwelt und Tierwohl dient auch den Interessen der Betriebe und ist Grundlage einer gesunden Ernährung.
Diese Eckpunkte hat auch Cem Özdemir in seiner ersten Regierungserklärung vor dem Bundestag am 14.01.2022 unterstrichen. Es liegt viel vor uns. Packen wir es also an – ganzheitlich und gemeinsam!