Bildung ist der Schlüssel zur persönlichen Entfaltung. Sie fängt im Kleinkindalter an und hört mit der weiterführenden Schule nicht auf: Erwachsenenbildung, Weiterbildung, zweiter Bildungsweg, Seniorenstudium. Bildung ist ein andauernder Prozess und verändert das Leben in die gewünschte Richtung. Diese Möglichkeit sollen alle Menschen in jeder Lebensphase haben!
Das Thema Bildung ist mir wichtig, weil ich selbst erfahren habe, was alles möglich ist, wenn wir uns und unseren Kindern die besten Chancen bieten. Meine Jugend war oft voller Geschwindigkeit und Unsicherheiten. Ich bin durch das Leben in einer Schaustellerfamilie nie normal zur Schule gegangen: 130 Schulen in neun Jahren. Ich hätte zwar zu Pflegeeltern oder in ein Internat gehen können, aber ich wollte nie weg von meinen Eltern. Erst viel später habe ich gemerkt, was ich verpasst habe. Aus diesem Grund war es mir immer wichtig, dass meine Kinder es besonders in Sachen Bildung und Schule einfacher haben. Und durch meine eigenen Weiterbildungen im Coaching-Bereich habe ich gemerkt, dass wir auch Erwachsenen den Zugang zu Bildung vereinfachen müssen. Wir müssen den Menschen mehr Möglichkeiten geben, sich weiter- und fortzubilden.
Damit unsere Kinder in Kita und Kindergarten bestmöglich in ihrer Entwicklung gefördert werden, brauchen sie Top-Erzieher:innen. Ich fordere mehr gesellschaftliche Anerkennung und eine bessere Bezahlung für Erzieher:innen! Ihre Ausbildung muss schulgeldfrei und auf hohem Niveau sein!
Wir müssen die Lehrpläne und die Ausbildung von Lehrer:innen dringend modernisieren. Wir brauchen mehr männliche Lehrer an den Grundschulen. Grundschullehrer:innen müssen die gleiche Bezahlung erhalten wie ihre Kolleg:innen an weiterführenden Schulen. Wir müssen für die physische und psychische Gesundheit der Lehrer:innen vorsorgen. Moderne Schulen und Bildungskonzepte müssen gemeinsam mit Lehrer:innen gedacht werden, um unseren Kindern eine gute Bildung zu ermöglichen.
Damit unsere Schulen nicht den Anschluss verlieren, müssen wir mehr in die Digitalisierung investieren. Jede Schule braucht einen Breitbandanschluss und jedes Kind den Zugang zu digitalen Bildungsmöglichkeiten. Der “DigitalPakt Schule” muss umgesetzt und erweitert werden: Geräte anschaffen, pädagogische Konzepte erarbeiten, Lehrer:innen und Schüler:innen in der Technik schulen!
Es gibt so viele Ausbildungsberufe und Studiengänge wie nie zuvor, sodass einem jungen Menschen die richtige Wahl schwerfällt. Durch Kompetenztest sollen Jugendliche die Möglichkeit erhalten, ihre eigenen Fähigkeiten und Stärken zu erkennen, um sich daran orientieren und den Umweg über Ausbildungsabbrüche vermeiden zu können.
Wenn umgangssprachlich ein Bremer Abitur mit einem bayerischen Hauptschulabschluss verglichen wird, dann führt der Bildungsföderalismus zu Frust und Verwirrung. Wir brauchen gleichwertige Abschlüsse, einfache Schulwechsel und einen fairen Wettstreit um die besten Noten. So sichern wir in allen Ländern die gleichen Startbedingungen nach dem Schulabschluss.
Alle müssen die Möglichkeit haben, auf dem zweiten Bildungsweg den gewünschten Schulabschluss nachzuholen. Der Zugang zu Bildung, Weiterbildung oder Umschulung muss immer offen sein.
Bildung muss modern werden: flexibel anpassbar an die verfügbare Zeit, leicht zugänglich von verschiedenen Orten. So erreichen wir eine neue Vereinbarkeit von Familie und Bildung und stellen sicher, dass Familienplanung kein Nachteil beim Erwerb weiterer Abschlüsse und Qualifikationen bedeutet. Eine moderne Zeit erfordert moderne Bildungskonzepte. Die Digitalisierung macht das möglich.
Fort- und Weiterbildungen müssen in allen Berufen endlich zum Alltag gehören. Mitarbeiter:innen werden gefördert und erhalten spezielles Fachwissen. Unternehmen profitieren dadurch: Sie wachsen und können neue Arbeitsplätze schaffen, werden krisenfester, moderner und können dem Fachkräftemangel frühzeitig entgegenwirken.
Ob Schule im Idyll oder Brennpunktschule: Jede Schule muss zu einem Ort werden, an dem die Schüler:innen gerne etwas lernen – sowohl vom Lehrplan als auch über sich selbst. Kleinere Klassen, besser ausgebildete Lehrer:innen sowie Fürsorge, Achtsamkeit und der Glaube an die Schüler:innen sind die Mittel, um unsere Kinder fit für die Zukunft zu machen.
Die Auswahlkriterien für viele Studiengänge sind nicht mehr zeitgemäß. Allein der Numerus Clausus lässt viel Potenzial außen vor. Wir müssen Auswahlkriterien schaffen, die unabhängig vom Notendurchschnitt und im Zusammenhang mit den Anforderungen des jeweiligen Studiums stehen.