08. September 2021 Thema: Wahlkreis Von Peggy Schierenbeck
Am Freitag hat der DGB zur Podiumsdiskussion geladen. Mit einem Format, dass ich bislang noch nicht kannte: Eine Podiumsdiskussion in Form eines Monopoly-Spielfeldes. Mit Spielsteinen für alle Kandidat*innen. Der Würfel entschied, auf welchem Spielfeld man landete und welche Fragen man damit bekam. Jede*r bekam eigene Fragen, nach dem Zufallsprinzip eben.
Wie ich zum Thema Innere Sicherheit stehe, wurde ich auf entsprechendem Themenfeld von einem Mitglied der GdP gefragt und was es zu tun gäbe. Ich bin dankbar, dass wir Menschen haben, die in den Polizeidienst gehen und mit Überzeugung und hohem Einsatz für unsere Sicherheit sorgen! Ich finde, wir müssen unsere Polizei stärken, dürfen sie nicht kaputtsparen, müssen sie gut ausstatten, müssen Stellen aufstocken und vor allem müssen wir ihnen Rückhalt aus der Gesellschaft geben!
Jeder, der sein Leben lang gearbeitet hat, muss sich einer auskömmlichen Rente sicher sein können. Jeder muss mit seinem Einkommen die Möglichkeit haben, vermögenswirksame Leistungen zu ersparen. Ob er es denn tut, ist seine eigene Entscheidung. Die Möglichkeit dazu müssen wir anbieten. Ein weiteres Thema ist die Betriebsrente: Um die betriebliche Altersversorgung zu stärken, heben wir als SPD die Förderung bei Geringverdienern deutlich an.
Gleichberechtigung! Gleichstellung! Parität in den Vorständen! Wir haben schon so viel erreicht … und es gibt noch so viel zu tun. Bin ich für eine Quote? Ja! Denn sie hilft, die gerade genannten Dinge zu beschleunigen, die schon lange selbstverständlich sein sollten. Noch immer ist der Gender Pay Gap nicht geschlossen, noch immer geraten zu viele Frauen in die Teilzeit-Falle, verharren in Mini-Jobs, die nicht sozialversicherungspflichtig sind. Und damit dann irgendwann in die Armutsfalle. Kinder aufzuziehen, sich um die kranken Eltern zu kümmern, das ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Und sie muss dementsprechend gewürdigt werden. Dafür setze ich mich im Bundestag ein! Ich möchte, dass jeder Mensch, unabhängig von seinem Geschlecht, das werden kann, was er möchte und das verdient, was ihm zusteht. Endlich!
Mit der Vorbereitung auf diese Podiumsdiskussion habe ich die Forderungen des DGB insgesamt gelesen und noch einmal das Positionspapier der IG Metall. In weiten Teilen liest es sich wie unsere eigenes Zukunftsprogramm für Arbeitnehmer*innen. Ich bin froh darüber, denn meine Partei, der DGB und die IGM haben eigentlich immer eine große Verbundenheit gehabt. Gewerkschaften wollen, nach meiner Erfahrung und nach den vielen Gesprächen, die ich mit ihnen hatte, das Beste für ihre Betriebe, für die sie arbeiten, denn damit erhalten sie ihre Arbeitsplätze. Keinem ist daran gelegen, unerfüllbare Forderungen zu stellen, die den eigenen Arbeitsplatz gefährden würden.
Gewerkschaften verhindern den wirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens. Das ist ein herrschendes Vorurteil. Und ich gebe zu, dass auch ich das immer mal gehabt habe. Bis ich angefangen habe, genauer hinzusehen, nachzufragen, wie man das als Coach so gelernt und gelehrt hat. Ich habe mit zig Gewerkschaftern gesprochen. Ich war bei einem digitalen Meeting dabei, Anfang diesen Jahres, als die SPD die Vorsitzenden der verschiedenen Gewerkschaften eingeladen hat zum Austausch. Und ich war immer wieder erfreut, wie realistisch die Ziele der einzelnen Gewerkschaften sind. Wie wichtig sie sind für die Weiterentwicklung unserer Gesellschaft. Ich als Unternehmerin habe immer so gehandelt, dass es meinen Arbeitnehmer*innen gut ging, dann ging es mir auch gut.
Dieses Jahr durfte ich auf der Kundgebung der IG Metall in Diepholz sprechen. Es ging um viele Arbeitsplätze. Umstrukturierung bei ZF, einem der größten Arbeitgeber im Süden unseres Wahlkreises. An diesen Arbeitsplätzen hängen Schiksale, Existenzen. In meinen Gesprächen mit den Metallern ging es um gute, strukturierte Ideen der Transformation für ZF. Die Bereitschaft, mitzuwirken, für den Erhalt der Arbeitsplätze. Sie bringen sich ein. Das, was sich jeder Arbeitgeber von seinen Mitarbeiter*innen wünscht.
23 % der Wertschöpfung kam 2020 aus der Industrie. Ich bin riesig stolz darauf, dass wir eine Industrienation mit produzierenden Unternehmen sind. Dass wir in die ganze Welt exportieren, dass wir eine Vorreiterrolle spielen. Es ist wichtig, dass wir Standorte und gute Beschäftigung im Land halten, sie weiterentwickeln und auch neue schaffen. Allein 4 Millionen Menschen arbeiten in den Branchen der Metall- und Elektroindustrie. Der durch den Klimawandel erforderliche Umbau der Industrie darf nicht sich selbst überlassen werden, sondern braucht unsere enge Begleitung und Unterstützung durch gezielte Fördergelder. Und: Durch den Klimawandel werden neue Arbeitsplätze entstehen. Das bedeutet, dass wir Menschen auch in der Qualifizierung für diese neuen Arbeitsplätze begleiten müssen. Wir als SPD wollen dafür ein Transformations-Kurzarbeitergeld bereitstellen.