Hallo zusammen, ich bin es wieder, Iroda, die Internationale Parlamentspraktikantin von Peggy! Ich komme ursprünglich aus Usbekistan und lebe seit drei Jahren in Deutschland. Für die letzten drei Monate habe ich ein Praktikum in Peggys Büro absolviert. Die Zeit hier im Bundestag ist sehr schnell vergangen, denn mein Praktikum ist bereits zu Ende.
Gerne möchte ich euch über meine Erfahrungen berichten, die ich während meines Praktikums sammeln konnte. Bevor ich das Praktikum im Büro von Peggy begonnen habe, hatte ich keine konkreten Vorstellungen über die Arbeit eines Abgeordnetenbüros im Deutschen Bundestag. Aber ich kam mit vielen Erwartungen und Wünschen für mein Praktikum. Vor allem hatte ich mir zum Ziel gesetzt, die Tätigkeit als Abgeordnete näher kennenzulernen. Der Grund dafür ist, dass ich in der Zukunft im usbekischen Parlament, am liebsten im Ausschuss für Bildung und Wissenschaft arbeiten möchte. Dafür wollte ich internationale Erfahrungen sammeln. Deshalb habe ich mich sehr darüber gefreut, direkt am ersten Tag meines Praktikums von der SPD-Abgeordneten Peggy Schierenbeck und ihrem Team sehr freundlich empfangen worden zu sein. Ich habe am 4. April nicht nur meine Kolleg:innen für die nächsten drei Monate, sondern auch das Büro kennengelernt und erste Einblicke in die Gebäude des Deutschen Bundestages werfen können.
Vor allem das Jakob-Kaiser und Paul-Löbe-Haus – die Abgeordnetenhäuser – waren für mich am Anfang sehr riesig und ich dachte, dass ich mindestens einen Monat brauchen werde, bis ich mich in den Gebäuden, ohne mich zu verlaufen, bewegen kann. Doch bereits nach zwei Wochen Praktikum konnte ich mich in den Liegenschaften des Bundestages gut zurecht finden.
Das Büro von Peggy liegt im fünften Stock der Wilhelmstraße. Dort hat mein Arbeitsalltag jeden Tag gegen 9 Uhr begonnen. In der ersten Woche des Praktikums habe ich mir einen Plan mit einer To-Learn-Liste gemacht und mit meinen Kolleg:innen über meine Wünsche für mein Praktikum besprochen.
Zu meinen hauptsächlichen Aufgaben gehörte die Recherche zu verschiedenen Themen, sowie Beiträge für Peggys Social-Media-Seiten und ihren Blog zu schreiben. Durch diese Aufgabe habe ich erfahren, wie wichtig es für die Abgeordneten ist, ihren Arbeitsprozess in der Öffentlichkeit zu präsentieren. Außerdem habe ich gelernt, in welchem Format man die Beiträge für einen Blog oder für Social-Media vorbereiten muss. Da ich im Büro manchmal Telefonate geführt habe, konnte ich auch beim Telefonmanagement Erfahrungen sammeln. Darüber hinaus konnte ich den Alltag einer Abgeordneten im Bundestag unmittelbar kennenlernen, in dem ich Peggy Schierenbeck bei parlamentarischen Veranstaltungen und Gesprächen begleiten durfte.
Ich dachte, Abgeordnete haben vor allem in den Sitzungswochen viel um die Ohren und das sitzungsfreie Wochen lockerer verlaufen. Dass dies ein Irrtum ist habe ich schnell durch meine einwöchige Wahlkreisreise festgestellt. Meine Wahlkreisreise nach Sulingen, war eines der Highlights meines Praktikums. Denn ich habe durch diese Reise gelernt, dass man als Abgeordnete auch in den sitzungsfreien Wochen im Wahlkreis einen vollen Terminkalender haben wird, manchmal auch am Wochenende. In meiner Wahlkreiswoche habe ich Peggy bei Besuchen von Unternehmen in Diepholz und Nienburg begleitet, wovon wir drei bis fünf am Tag hatten. Mir hat es Spaß gemacht, die verschiedenen Unternehmen vor Ort kennenzulernen und Kontakte zu knüpfen. Eine meiner Aufgaben war es, über die Besuche Berichte zu schreiben. Ich muss zugeben, dass diese Aufgabe verantwortungsvoller ist, als ich zunächst gedacht habe. Denn für die Notizen musste ich konzentriert und aufmerksam zuhören, um am Ende berichten zu können, was wir bei den verschiedenen Terminen erlebt haben. Was ich noch gerne erwähnen möchte ist, wie wunderschön die Natur der Stadt Sulingen und des Landkreises Diepholz ist. Ich habe Deutschland durch meine Wahlkreisreise nochmal neu entdecken können.
In den letzten Tagen meines Praktikums habe ich gemerkt, dass ich gerne länger bleiben und noch viel mehr lernen würde. Denn das Praktikum im Bundestag ist ein sehr spannender, aufschlussreicher Weg, der sich auf jeden Fall empfehlen lässt.
Jetzt geht es für mich zunächst zurück in meine Universitätsstadt nach Jena, damit ich meinen Master zum Ende bringen kann. Danach erwartet mich die Teilnahme an der internationalen Deutschlehrertagung in Wien und hoffentlich ein Promotionsstudium im Anschluss meines Masters. Wenn ich meine akademische Karriere abgeschlossen habe, möchte ich mich zunächst im Jugendparlament Usbekistans engagieren. Denn das ist eine gute Grundlage für meinen Traumberuf als Abgeordnete.
Ich möchte mich an dieser Stelle bei Peggy Schierenbeck und bei meinen lieben Kolleg:innen ganz herzlich bedanken, dass sie mich sowohl fachlich, als auch praktisch unterstützt haben. Ich hatte, dank euch, eine unvergessliche Zeit im Deutschen Bundestag, an die ich mich immer zurückerinnern werde. Vielen Dank für eure optimale Betreuung und eure herzliche Freundschaft!
Bis zum nächsten Mal!