14. April 2023 Thema: Blog, Innenpolitik Von Peggy Schierenbeck
Im Luftverkehr wird die Sicherheit der Fluggäste groß geschrieben. Doch wie die Sicherheitskontrollen organisiert werden, ist unterschiedlich. Wie der Freistaat Bayern die Kontrollen organisiert und durchführt, habe ich mir mit meiner Fraktionskollegin Anja Troff-Schaffarzyk am Flughafen München genauer angeschaut.
Um mehr über die Organisation und Durchführung der Passagierkontrollen in Bayern zu erfahren, habe ich gemeinsam mit Anja Troff-Schaffarzyk, die im Verkehrsausschuss für die SPD für den Luftverkehr zuständig ist, den Flughafen München besucht. Da wir beide schon länger über die Sicherheitskontrollen im Austausch sind und die verschiedenen Modelle diskutieren, haben wir uns für einen Besuch vor Ort entschieden.
Nach unserer Ankunft haben uns Roland Beck und Teresa Urban von der Flughafen München GmbH durch die weitläufige Gepäckförderanlage geführt. Gepäckstücke werden hier verladen: Entweder hinein ins Flugzeug oder hinaus zu den ankommenden Fluggästen. Bei ohrenbetäubendem Lärm hieven die Bodenabfertiger die Koffer auf die Fließbänder oder sorgen dafür, dass die Koffer ihren Weg in das richtige Flugzeug finden.
Anschließend ging es zur Passagierkontrolle. Dort haben wir unter anderem den Oberregierungsrat für Luftsicherheit der Regierung von Oberbayern getroffen, der uns einen Überblick über die Sicherheitskontrollen verschafft hat. Am Flughafen München kontrolliert eine hundertprozentige Tochterfirma des Freistaates Bayern die Passagiere. Das ist auch das Besondere am Bayerischen Modell: Mit Ausnahme von Frankfurt organisiert die Bundespolizei im Rest der Bundesrepublik die Kontrollen und lässt diese durch private Sicherheitsdienstleistungsunternehmen durchführen.
Besonders spannend war der Einblick in die Arbeit der Luftsicherheitsassistent:innen hinter den Kontrollgeräten. München ist einer der ersten Flughäfen in Deutschland, der mit CT-Scannern arbeitet. Wir kennen die Technik der Computertomographie schon aus der Medizin. Der Vorteil am Flughafen ist, dass die Passagiere ihren Beutel mit Flüssigkeiten und ihre elektronischen Geräte nicht mehr auspacken müssen, sondern sie im Handgepäck lassen können. Dies spart Zeit ein und führt dazu, dass Passagiere die Kontrollschleusen schneller durchqueren können. Selbst mit unseren ungeübten Augen haben Anja Troff-Schaffarzyk und ich einige Dinge auf dem CT-Bild erkennen können: Brillengestelle, Smartphones und Stifte. Die Arbeit ist jedoch anstrengend. Bei voller Konzentration müssen die Luftsicherheitsassistent:innen innerhalb weniger Sekunden erkennen, ob sich verbotene Gegenstände im Handgepäck befinden. Denn – und das ist den Mitarbeiter:innen stets bewusst – es geht um nichts Geringeres als das sichere Reisen mit dem Flugzeug. Es war beeindruckend zu sehen, wie konzentriert und verantwortungsbewusst die Damen und Herren am Flughafen München arbeiten und sich auch von unserem Besuch mit all unseren Fragen nicht aus der Ruhe haben bringen lassen.
Unseren Besuch haben wir in der Flughafen-eigenen Brauerei beendet. Jedoch nicht, um ein Bier zu trinken. Wir haben uns dort mit Mitgliedern des Betriebsrats über die Arbeit am Flughafen unterhalten. Außerdem haben wir viel über die Vorbereitungen zum deutschlandweiten Streik erfahren. Denn die Beschäftigten im Luft- und Schienenverkehr streiken für bessere Löhne und Arbeitsbedingungen. Uns wurde ein sehr interessanter Einblick gewährt.
Durch den Besuch am Flughafen München wurde uns noch einmal vor Augen geführt, wie komplex das System Luftverkehr ist und wie viele Menschen und Unternehmen darin eingebunden sind. Ich nehme diesen spannenden Blick hinter die Kulissen und neue Erkenntnisse mit in meine parlamentarische Arbeit.