15. Februar 2022 Thema: Blog Von Peggy Schierenbeck
Die EU hat sich das ambitionierte Ziel gesetzt, bis 2050 klimaneutral zu werden. Der Landwirtschaftssektor spielt dabei eine wesentliche Rolle. Daher gibt es auf EU-Ebene verschiedene Strategien, die zu mehr Nachhaltigkeit und Umweltschutz in der Landwirtschaft führen sollen(z.B. „Biodiversität 2030“, „Fit for 55“ und „Farm to Fork“).
Da Frankreich für das erste Halbjahr 2022 den Vorsitz im Rat der EU übernommen hat, kann es diese Ziele vorantreiben. Eines seiner Schwerpunkte ist daher die Förderung einer kohlenstoffarmen Landwirtschaft (sog. „Carbon Farming“). Denn bisher werden durch Überbewirtschaftung und Überdüngung im Boden gebundene Treibhausgase verstärkt freigesetzt – was den Klimawandel vorantreibt. Durch Maßnahmen des Carbon Farming soll langfristig mehr Kohlenstoff im Boden gehalten werden. Das kann z. B. durch Humusaufbau, verbesserte Fruchtfolgen und optimierte, organische Pflanzenschutzmittel gelingen. Carbon Farming leistet somit nicht nur einen Beitrag zum Klimaschutz, sondern fördert auch die Bodenfruchtbarkeit und Biodiversität.
Zu diesen Themen habe ich mich beider Veranstaltung „Nachhaltige Landwirtschaft und Agrarhandelspolitik“ in der Französischen Botschaft, sowie in einem Gespräch mit dem französischen Botschaftsrat für Landwirtschaft, Mathias Ginet, informiert. Da mir die Beziehungen zu Frankreich ein besonderes Anliegen sind und ich auch Mitglied der Deutsch-Französischen Parlamentarischen Versammlung bin, finde ich es besonders spannend zu sehen, wie unsere Nachbar:innen sich dem Thema der Nachhaltigkeit im Agrarsektor zuwenden.